Verurtheilung und Rechtfertigung in der von Kotzebue'schen Bülletin-Sache
Titel
Verurtheilung und Rechtfertigung in der von Kotzebue'schen Bülletin-Sache
Urheber
Luden, Heinrich
Verleger
Wahr und Winter
Datum
1818
Rechtsinhaber
UB Mannheim
Zusammenfassung
Die Burschenschaftler und viele Universitätsprofessoren betrachteten Kotzebue aufgrund seiner Dienste für den Zaren als einen Vertreter der reaktionären Kräfte. Zentrum der damaligen liberalen und nationalen Bewegung war die Universität Jena. Zwischen dem Jenaer Universitätsprofessor Heinrich Luden und Kotzebue entstand eine politische Kontroverse. Luden war Mitinitiator des Wartburgfests 1817, auf dem unter anderen Büchern auch Kotzebues Geschichte des Deutschen Reiches verbrannt wurde. Außerdem war Luden Mitherausgeber der Zeitschrift Nemesis. In seiner Funktion als russischer Staatsrat hatte Kotzebue Bulletins (Berichte) an den Zaren Alexander I. über neu veröffentlichte Literatur in Deutschland geschickt. In einem Bericht warnte er auch vor dem gefährlichen Gedankengut Heinrich Ludens. Diese Bulletins wurden gekürzt und zum Teil entstellt an Luden geschickt, der deren Veröffentlichung in seinem Journal veranlasste. Dies führte zu einem europaweiten Skandal und der Einstellung von Ludens Zeitschrift. In der Verurtheilung und Rechtfertigung greift Luden Kotzebue als Vaterlandsverräter an. Dadurch wurde der Theaterautor endgültig zur Hassfigur der damaligen nationalen und liberalen Bewegung.
Lebensdaten
1778-1847
Ort
Heidelberg