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„Lohn der Wahrheit“?  August von Kotzebue und seine Ermordung vor
200  Jahren

Ausstellung der Universitätsbibliothek Mannheim und der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Vor 200 Jahren ermordete der fanatisierte Burschenschaftler Karl Ludwig Sand in Mannheim den Dramatiker August von Kotzebue. Kotzebue war der meist aufgeführte Theaterautor der Goethezeit. Allerdings erkannten die Vertreter der Weimarer Klassik seine Stücke kaum an. Kotzebue selbst war eine streitbare Person, die im Zentrum zahlreicher politisch-literarischer Kontroversen stand. Da der Autor außerdem für den Zaren tätig war, betrachteten ihn die liberalen und nationalen Vertreter als Reaktionär und stilisierten ihn zum Hassobjekt. Die Ermordung Kotzebues bot der konservativen Politik einen willkommenen Anlass, mit den „Karlsbader Beschlüssen“ die Pressefreiheit abzuschaffen, die Burschenschaften zu verbieten und die Universitäten zu überwachen.

Die Ausstellung zeigt hauptsächlich Objekte aus der Universitätsbibliothek Mannheim und den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, aber auch einige Leihgaben. Hier finden sich beispielsweise der vermutlich letzte Brief Kotzebues, Porträts von Kotzebue und Sand sowie Kotzebues Totenmaske. Die zahlreichen ausgestellten Werke von Kotzebue und seinen Gegnern bieten Einblicke in die damalige Denkweise, die Entstehung von Kontroversen und die Hintergründe des Mordes.