„Sand auf dem Blutgerüste zu Mannheim den 20ten May 1820“ und „Sands Ende auf dem Schaffot den 20ten May 1820“
Titel
„Sand auf dem Blutgerüste zu Mannheim den 20ten May 1820“ und „Sands Ende auf dem Schaffot den 20ten May 1820“
Beschreibung
Oben Bildzusatz: „Mein Vertrauen steht auf Gott!“
Urheber
Voltz, Johann Michael, zugeschrieben
Datum
1820
Format
Altkolorierte Lithografien
Rechtsinhaber
rem Mannheim
Zusammenfassung
Das Bild oben wirkt pathetisch: Sand, den Blick zum Himmel gerichtet, mit erhobener Schwurhand und völlig frei stehend. Realistisch ist die große Anzahl von Menschen, die der Hinrichtung beiwohnte, auf dem Bild unten, obgleich der eigentliche Hinrichtungstermin von den Behörden verschleiert wurde, um keinen öffentlichen Auflauf, geschweige denn Protest zu provozieren. Der Termin ließ sich jedoch nicht verheimlichen, so dass auch viele Studierende aus Heidelberg nach Mannheim kamen. Am Schafott spielten sich Szenen ab, die Sand eindeutig in die Rolle eines Märtyrers erhoben: Taschentücher wurden mit seinem Blut getränkt, Haarlocken und Splitter vom Schafott mitgenommen. Sand wurde zunächst auf dem lutherischen Friedhof in P 7/Q 7 beigesetzt (dort befand sich auch lange Zeit eine Gedenktafel). Die neue Grabstätte auf dem Mannheimer Hauptfriedhof wurde während des deutsch-französischen Krieges an Sands Todestag, am 20. Mai 1870, unter großer Anteilnahme der Mannheimer Bevölkerung eingeweiht.
Lebensdaten
1784-1858
Ort
Nürnberg